NSU Prima: kultige Motorroller mit Innovation und Qualität

©scooterworld.be – FL – NSU-Prima - 1957
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Die in den 1950er Jahren eingeführten NSU-Roller Prima V und III waren bekannt für ihre zuverlässigen Motoren und technischen Innovationen wie Elektrostart, Kardanantrieb und verbesserte Federung für mehr Komfort.

NSU Prima

Deutschland

1957

NSU wurde 1873 als Hersteller von Strickmaschinen gegründet, expandierte dann aber in den Bereich Motorräder und Autos. Der Name NSU stammt von dem Ort Neckarsulm in Deutschland, wo das Unternehmen ursprünglich gegründet wurde. Die Marke stellte 1901 ihr erstes Motorrad her, und 1905 folgte das erste Automodell.
Während des Zweiten Weltkriegs produzierte NSU hauptsächlich militärische Ausrüstung, darunter das berühmte Kettenkraftrad. Nach dem Krieg nahm NSU die Motorradproduktion wieder auf, und 1947 erhielt die Marke eine Lizenz für die Herstellung von Lambretta-Rollern. Zunächst wurden die italienischen Motorroller modifiziert, aber ab 1951 produzierte NSU sie vollständig in Deutschland.

Im Jahr 1955 wurde der Lizenzvertrag zwischen NSU und Innocenti, so dass NSU mit dem Export seiner eigenen Motorroller beginnen konnte. Und wie von NSU nicht anders zu erwarten, wurden einige clevere technische Verbesserungen am ursprünglichen Innocenti-Design vorgenommen. So wurden zum Beispiel die Federarme der Vorderradnabe mit zwei Federn versehen, um die Stabilität zu verbessern, und der serienmäßige Rohrlenker wurde durch ein neues Profil ersetzt, in dem die Verkabelung gut versteckt werden konnte. Ein elektrischer Anlasser gehörte ebenfalls zur Serienausstattung, und die Verwendung von Chrom verschönerte das Aussehen des Rollers. Der Prima D wurde mit diesen Änderungen bis 1960 produziert.

Im Jahr 1957 wurde ein völlig neues Modell vorgestellt: der Prima V (NSU Typ 28). Dieser Roller war mit einem 175-ccm-Motor ausgestattet, der 9,5 PS leistete, keine extreme Leistung, aber zuverlässig. Der größere Motor trieb über einen Kardan die größeren Räder an und die vier Gänge wurden mit dem Fuß geschaltet. Die Federung war nun hydraulisch gedämpft und ein elektrischer Start war möglich.

Die Produktion lief bis 1963, danach konzentrierte sich NSU mehr auf Motorräder und Autos. Im Jahr 1969 wurde NSU von Volkswagen übernommen.