Maico: von Fahrrädern zu Motorrädern und Autos

©scooterworld.be - FL - Maico-mobiel - 1952
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Maico begann mit der Produktion von Leichtmotorrädern und entwickelte sich zu einer ikonischen Marke in der Motocross-Welt. Trotz finanzieller Rückschläge lebt das Erbe von Maico in der Geschichte des Motorsports weiter.

Maico Mobil 175

Deutschland

1952

Maico wurde 1926 von Ulrich Maisch gegründet und begann mit der Produktion von Motorrädern mit 98- und 123-ccm-ILO- und Sachs-Motoren. Während des Zweiten Weltkriegs zog das Unternehmen nach Pfäffingen um, wo es Teile für die Luftwaffe produzierte. Trotz der Kriegsbedingungen setzte Maico seine Innovationstätigkeit fort und war nach dem Krieg eines der ersten deutschen Unternehmen, das Motorräder entwickeln und produzieren durfte, was der Marke einen bedeutenden Wettbewerbsvorteil verschaffte.

Maico Mobil: die "zweirädriges Auto

Neben Motorrädern produzierte Maico auch das Maico Mobil, ein motorrollerähnliches Reisemotorrad, das zwischen 1950 und 1958 hergestellt wurde. Das Mobil war als "Auto auf zwei Rädern" gedacht und verfügte über Karosserieteile, die den Antriebsstrang umschlossen und den Fahrer vor den Elementen schützten. Es hatte einen Stahlrahmen mit Aluminiumverkleidungen, eine große Frontverkleidung mit einem transparenten Fenster und ein Armaturenbrett mit den wichtigsten Bedienelementen. Der Kraftstofftank war unter dem Armaturenbrett versteckt.

Hinten gab es Seitentaschen und Platz für ein Reserverad. Das Mobil hatte einen 150-ccm-Einzylinder-Zweitaktmotor, der über ein Dreiganggetriebe mit Drehgriff bedient wurde. Im Jahr 1952 wurde der Motor auf 175 ccm vergrößert, und 1955 kam eine optionale 200 ccm-Version auf den Markt, bei der der Drehgriff durch ein Viergang-Getriebe mit Fersen- und Zehenschaltpedal ersetzt wurde.

Akquisition von Champions und Fokus auf Motorrädern

1955 erwarb Maico die Firma Champion, mit der es versuchte, auf dem Automarkt Fuß zu fassen. Zwischen 1955 und 1957 produzierte die Marke Autos, doch der Erfolg blieb aus. Maico beschloss, sich wieder ganz auf Motorräder zu konzentrieren, was in den 1960er Jahren zu einer Boomphase führte.

Die Maico M250B und der Erfolg auf dem Militärmarkt

Zwischen 1960 und 1966 lieferte Maico 10.000 militärische Maico M250B BW-Motoren an die deutsche Bundeswehr und den Bundesgrenzschutz und festigte damit die Marke als zuverlässigen Akteur in der Motorradindustrie.

Obwohl Maico schließlich seine Fabriken schloss und mehrere Versuche des Wiederaufbaus erfolglos blieben, bleibt die Marke ein wichtiger Teil der deutschen Motorradgeschichte. Ihre innovativen Motorräder und die Maico M250B werden als Beispiele für die fortschrittliche Technik, die die Marke auszeichnete, in Erinnerung bleiben, und Maico ist nach wie vor ein Favorit unter den Sammlern alter Motorräder und Roller.