Minerva-Roller und -Mopeds: ein Stück belgische Mobilitätsgeschichte

Minerva war eine belgische Motorrad-, Fahrrad- und Automarke des frühen 20. Jahrhunderts. Sie wurde 1897 gegründet.

Der Gründer Sylvain de Jong (1868-1928) wurde in Amsterdam (Niederlande) geboren und zog nach Antwerpen (Belgien), wo er 1895 zusammen mit seinen beiden Brüdern Henri und Jacques und drei Antwerpener Kaufleuten unter dem Namen "Mercury Cycle Co" mit der Herstellung von Fahrrädern begann. Im Jahr 1897 gründete Sylvain sein eigenes Unternehmen (S. de Jong & Co), und der Markenname wurde Minerva. Der Name stammt von der römischen Göttin Minerva, der Göttin der Weisheit und der Künste.

Innovative Motorräder
Bereits 1902 wurden die Motoren leistungsfähiger, und die Einzylinder erreichten bald 211 cm³ und mehr, später sogar V-Twin-Motoren mit bis zu 855 cm³ und 8 PS. Diese Technologie wurde weltweit gefeiert, und die Motorblöcke wurden in mehr als hundert anderen Marken verwendet. Selbst unter dem Namen "Romania" fanden sie ihren Weg in andere Anwendungen, um Patentbeschränkungen zu umgehen.

Ein Neuanfang in den 1950er Jahren
Mitte der 1950er Jahre baute Minerva eine Zeit lang Motorroller in Lizenz von MV Agusta, mit einem 150-ccm-MV-Agusta-CGT-Motor, aber einer eigenen belgischen Karosserie. Das Unternehmen versuchte auch, sich mit Motorrollern auf dem Markt zu behaupten, konnte sich aber letztlich nicht über Wasser halten.

Das Erbe der Minerva
Die Motorroller und Mopeds aus dieser Zeit zeugen von der Vielseitigkeit und dem Engagement von Minerva, auch in schwierigen Zeiten innovativ zu bleiben. Heute gelten sie als einzigartige Stücke der belgischen Mobilitätsgeschichte, die von Sammlern geliebt werden, bis heute sind nur noch wenige Roller bekannt.